Call for Papers
Internationale Konferenz
Vielsprachigkeit, Transnationalität, Kulturwissenschaften
(Wien, 6. bis 9. 12.2001)
Veranstalter: INST
Mitveranstalter: VHS Brigittenau
Koordinator: Herbert Arlt
Wissenschaftsmanagement (Abstracts, Beiträge, Unterbringung):
Birgit Weiss
Publikation: TRANS,
Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Ort der Konferenz: VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11-13,
A-1200 Wien (Stadtplan)
Deadline (Topics, Abstracts): 16.11.2001
Referatsdauer: max. 20 min.
Konferenzgebühr: 500.- ATS (36,336 Euro) / pro Tag
(Kaffee, Buffet): 125.-ATS (9,084 Euro)
Hotel: ab 400.-ATS (29,069 Euro)
Anmeldung: arlt@inst.at
Förderung: Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur (Wien), Magistrat der Stadt Wien, Wien
Tourismus
Aktuelles Programm (305 Kb): vielsprachigkeit.pdf
(Acrobat Reader)
1. Zur Konferenz
Im Mittelpunkt der bisherigen Aufmerksamkeit stand Vielsprachigkeit
in Zusammenhang mit der Bewahrung von Sprachen im Zuge der Herausbildung
und des Regierens von Nationen, oft auch der Durchsetzung von
Herrschaftsinteressen. Mit dem Beginn des 3. Jahrtausends sind
jedoch auf und auch zwischen Kontinenten und Subkontinenten Tendenzen
zu transnationalen Prozessen mit neuer Qualität zu beobachten.
Diese Strukturen entstehen in vielfältigen Formen (technologische
Plattformen, Märkte, Kunstprozesse, Verwaltungen, Währungen
usw.), die auch neue Kommunikationsanforderungen mit sich bringen.
Geisteswissenschaften, Humanwissenschaften und gerade auch Kulturwissenschaften
sind nicht mehr nur die Objekte dieser Veränderungsprozesse;
als solche haben sie heute einiges an Bedeutung verloren.
Mit der Vielsprachigkeit eng verbunden, braucht die Globalisierung
zu ihrem Erfolg die Wahrhabung dieser Kontexte im Hinblick auf
die von europäischen und internationalen Instanzen angebotenen
Themen und Wandlungen. Ziel der Konferenz ist es, über Fragen
und Vorschläge den Subjektcharakter von Sprache und Kultur
zurückzugewinnen. In der engen Verknüpfung von Wissenschaft
und Politik, Voraussetzung für eine verantwortungsbewußte
Globalisierung, erfahren Sprache und ihr vielsprachiges Management
einen wesentlichen Stellenwert. Als Ausdruck des Denkens und Handelns
vermag sie Veränderungen zu initiieren, Sachverhalte an gewollte
und gewählte Rahmenbedingungen anzupassen und Strukturen
sinnvoll zu gestalten oder zu transformieren. Dabei geht es im
Kern um die Fragestellung, ob Sprachen (oder genereller: Kulturen)
trennende Elemente in transnationalen Prozessen sind oder ob das
Trennende der Kulturen durch ihre Instrumentalisierung für
gewisse Ideologien und Heilslehren entstand und Gefahr läuft,
fortzudauern. Zentral ist aber auch die Frage, welche Elemente
einen grenzüberschreitenden, transnationalen Charakter zum
Teil seit langer Zeit, zum Teil seit den jüngsten Entwicklungen
haben. Und wie verläuft die Interaktion zwischen der Pluralität
in Sprache bzw. Kulturen und den internationalen Kontexten und
transnationalen Prozessen in allen Fachbereichen?
Publiziert werden die Beiträge zur Konferenz in TRANS, der Internet-Zeitschrift
des INST für Kulturwissenschaften, in den jeweiligen Originalsprachen
(Französisch, Deutsch, Englisch).
2. Struktur der Konferenz
Donnerstag, den 6.12.2001
15-17Uhr: Registrierung
16Uhr: Vorstandssitzung
17Uhr: Generalversammlung
18Uhr. Vorstellung der Enzyklopädie vielsprachiger
Kulturwissenschaften
20Uhr: Abendessen
Freitag, den 7.12.2001
- 9-12Uhr: Eröffnung und Plenum
- Grußwort
- Viviane
Reding (EU-Kommissarin)
- Generalsekretär
Dr. Walter Schwimmer (Europarat)
- Mr. Giorgio Ruffolo
(Vice-chairman of European Parliament Culture Committee)
- Begrüßung
- BM a.D. Dr. Hilde Hawlicek
- Eröffnung
- Stadträtin Dr. Renate Brauner (Wien)
- MEP Christa Prets (Europäisches Parlament)
- Eröffnungsreden (Plenum)
- Umberto Eco (Anfrage)
Georg Winckler (Wien/Anfrage)
Ruth Wodak (Wien): Transnationalität, Mehrsprachigkeit
und Verwaltungssprache
- Herbert Arlt (Wien): Konzeptuelle Metaphern und gesellschaftliche
Prozesse
14-18Uhr: Parallelsektionen
- 20Uhr: Sprachen und transnationale Politik
- Podiumsdiskussion
- Direktor a.D. Raymond Weber, Direktorin Dr. Katérina
Stenou (UNESCO), Vizepräsident Giorgio Ruffolo
(Europaparlament/Anfrage), Stadträtin Mag. Maria Vassilakou
(Wien)
-
Samstag, den 8.12.2001
9-12Uhr: Parallelsektionen
14-18Uhr: Parallelsektionen
Sonntag, den 9.12.2001
9-12Uhr: Parallelsektionen
14-17Uhr: Zusammenfassung der Konferenz-Ergebnisse und Vorbereitung
der Konferenzen "Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen"
vom 6. bis 8.12.2002 und "Das Verbindende der Kulturen"
vom 7. bis 9.11.2003 jeweils im Austria Center (UNO City) in Wien
20Uhr: Abschlußessen
3. Plenarvorträge
Sie dienen der allgemeinen Einleitung zum Generalthema sowohl
in Hinsicht auf die Konferenz als auch auf zukünftige Vorhaben.
4. Parallelsektionen
Um der Vielfalt der Aspekte gerecht zu werden, aber auch um
eine Konferenz zum Thema Das Verbindende der Kulturen
vom 7. bis 9.11.2003 im Austria Center in Wien vorzubereiten,
werden folgende Sektionen vorgeschlagen:
I Kulturwissenschaften und Vielsprachigkeit
- Anil Bhatti (New Delhi): Kommunikative
Toleranz - der Polylog und Multikulturalität (abstract)
Gertrude Durusoy (Izmir): Wechselbeziehungen zwischen
Vielsprachigkeit und Transnationalität (abstract)
Arne Haselbach (Wien): Polylog. Eine neue Synthese im
Denken über Sprache und Kulturen (abstract)
-
- Gerhard Fröhlich (Linz): Publish english or perish?
Vielsprachigkeit in Sammelbänden, Journalen und Datenbanken
- Alexandr W. Belobratow (St. Petersburg): Kultur als
Mythos und Ritual
- Juri Mosidze (Tbilissi): Übersetzung als multidimensionaler
Dialog und ihre Bedeutung für ein zukunftsorientiertes Universitätsmodell
- Edmund van Trotsenburg (Klagenfurt): Die Herausforderung
für globale Kulturwissenschaften und Handlungen: Trends
und Problemfelder
Rabeh Sebaa (Oran): Vielsprachigkeit in Algerien angesichts
der Globalisierung
Valery Timofeev (Saint-Petersburg): Post-modern, Post-modernism:
Semantische begriffliche Abenteur in russischen Kulturwissenschaften
Jeroen Dewulf (Porto): Als Frau Sprache feststellte,
dass sie keine Wurzeln, sondern Füsse hatte. Reflexionen
über eine globale Literaturwissenschaft, ausgehend von einem
internationalen Kreolismus
Han-Soon Yim (Seoul): Linguistik und Anthropologie beim
Übersetzen literarischer Texte. Am Beispiel "chinesischer
Gedichte" Bertolt Brechts
Matthias Schubnell (San Antonio): Verloren in der Übersetzung:
die Probleme des Bilingualismus im Schreiben von Eva Hoffmann
und Richard Rodriguez
Mikhail Blumenkrants (Charkov): Im Zeichen des
Narziß: zur Kultur der unversöhnlichen Toleranz
- Ye Tingfang (Beijing): Die Berücksichtigung der
Vielsprachigkeit in der chinesischen Forschung
II Polyphonie der
Sprache
- Simo
(Yaounde): Vielsprachlichkeit und Identität (abstract)
Herbert Eisele (Paris): Ex officio double talk (abstract)
- Tamás Lichtmann (Debrecen):
Beitrag zur Polyphonie der Sprache (abstract)
-
- Stuart Sillars (Bergen): Übersetzung als ein
Prozeß. Der wissenschaftliche Text als temporärer
verbaler Link
Naoji Kimura (Tokio): Die chinesischen Schriftzeichen
als das kulturelle Band in Ostasien
Hans-Friedrich Müller (Büdingen/Deutschland):
Die Sprachen der Bibel
Anette Horn (Kapstadt): Polyphonie der Vergleiche
Agata Skowron-Nalborczyk (Warschau): Die Arabophonen in
der Deutsch sprechenden Gemeinschaft zwischen Bilingualismus
und Diglossia
- Hans-Joachim Lenger (Hamburg): Die Übersetzung
des Anfangs
III Europäische
Prozesse und sprachliche Kommunikation
- Dagmar Kostalova (Bratislava): Zur Faust-Übersetzung
P.O. Hviezdoslavs (abstract)
George Gutu (Bukarest): Möglichkeiten geistesgeschichtlicher
Vergegenwärtigungsdiskurse. Fallsbeispiel Bukowina (abstract)
-
- Otto Kronsteiner (Salzburg): Bikulturalität als
Medizin gegen Nationalfilologie
Zalina A. Mardanova (Vladikavkaz/Nordossetien-Alanien):
Auf der Suche nach einer "Gesamtsprache". Feministischer
Diskurs in Stichwörtern
- Ulrich Theissen (Salzburg): Einheits- und Plansprachen
- fragwürdiger Ersatz für natürliche europäische
Kommunikation?
- Johanna Borek (Wien): Übersetzungen als Bestandteil
von "Nationalliteraturen". Zur Genese des Italienischen
Kriminalromans
- Pier-Paolo Pasqualoni (Innsbruck): Zweisprachigkeit
und Identität
IV Minderheitensprachen
- Fritz Peter Kirsch (Wien): Das
Leiden an Sprachverfall und Sprachverlust: Eine thematische Konstante
von Minderheitenliteraturen (abstract)
Katja Sturm-Schnabl (Wien): Zugänge zu Kulturen und
Vielsprachigkeit (abstract)
-
- András F. Balogh (Budapest): Sprachwahl
und Poesie in einer multiethnischen Region. Der Fall des Banater
Dichters Franz Liebhardt
Kathleen Thorpe (Johannesburg): Sprachenvielfalt, Mehrsprachigkeit
und Fremdsprachen im heutigen Südafrika - ein Überblick
- Susanne Binder (Wien): Sprache - die Konstruktion
einer Bedeutung: "Interkulturelles Lernen in der Praxis"
- Roxana Nubert (Timisoara/Temeswar): Rumäniendeutsche
Literatur in der Zeit der Diktatur
V Sprachen und Mediologie
- Kim Veltmann (Maastricht): Medien,
Sprachen und Integrationen von Kommunikationsprozessen (abstract)
Knut Ove Arntzen (Bergen): Shared experience form pop-ambient
to pop-community (abstract)
- Peter Horn (Kapstadt): Sprache
und Massenkommunikation (abstract)
-
- Alessandra Schininà (Catania): Sprachen und
Literatur im elektronischen Zeitalter
Sabine Prokop (Wien): Die "Sprache" des Fernsehens
- Jill Scott (Kingston): Globaler Transnationalismus
und literarische Rezeption: Schlink's Der Vorleser begegnet
Oprah
- Birgit Weiss (Wien): Vielsprachigkeit in virtuellen
Gemeinschaften
VI Sprachen und
Künste
- Hans-Joachim Müller (Innsbruck):
Transnationale Ansätze in der Enzyklopädie von Jean-Baptiste
le Rond d'Alembert (abstract)
Donald G. Daviau (Riverside/Kalifornien): Writing
in a Different Language. Examples from Austrian Literature of
the 19th and 20th Centuries (abstract)
- Birgit Mersmann (Seoul): "Weltanschauungen
sind Vokabelmischungen" (abstract)
-
- Gesine Lenore Schiewer (Bern): Literatursprache in
der Perspektive internationaler Kunstprozesse der Gegenwart
- Elena Bogatyreva (Moskau): Die Besonderheiten des
kulturellen Dialogs um die heutige Jahrhundertwende
- Munira Shahidi (Dushanbe): Ibn Sina und transnationale
Entwicklung: mediterane und moderne Welten
- Gertraud Steiner-Daviau (Wien): Gina Kaus und Vicki
Baum: Von Wien nach Hollywood, von der deutschen zur englischen
Sprache
- Elena M. Apenko (St. Petersburg): Transnationalität
in American Studies heute
- Larissa Cybenko (Lviv/Lemberg): Der Mann ohne Identität
- der Mann ohne Eigenschaften? - Der Fall Joseph Roth
- Arturo Larcati (Salzburg): Ingeborg Bachmanns Konzept
der Vielsprachigkeit und der Interkulturalität
- Barbara Sabitzer (Wien): Vielsprachigkeit alternativer
Videos
- Peter Brandes (Hamburg): Die "reine Sprache in
der eigenen zu erlösen". Christoph Ransmayers Übersetzung
der Metamorphosen
zurück zum Seitenanfang
Diese Seite
wurde erstellt/zuletzt inhaltlich geändert am: 2001-12-01
Location (URL): http://www.inst.at/termine/vielsprachigkeit.htm
© Institut zur Erforschung und
Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse
(INST), 2001
Webmaster: Peter
Horn