"Erzählung, wiederhole, das heisst, erneuere...” (Peter Handke)
Zum Symbolträger unseres post-postmodernen Zeitalters avanciert die Figur eines Klones, des durch Kopie erschaffenen Neuen. Wiederholung als Produktion des Neuen - am anschaulichsten vor allem in den Erscheinungsformen von Remake, Readymade, Serialität, Aneignung repräsentiert - lässt das Begriffspaar Innovation - Wiederholungneu- bzw. wiederreflektieren.
Aus der Neu-Ausrichtung des für die heutige Situation stark ausgeprägten Spannungsverhältnisses der modernistischen Verabsolutierung der Innovation und der postmodernistischen Rehabilitierung der Wiederholung ergibt sich jener Fragenkomplex, der gerade im Fokus der Sektion stehen soll. In Bezug auf das Binom Innovation/Wiederholung, das die Aufhebung des Antithetischen voraussetzt, sollten jegliche Erscheinungsformen der Wiederholung auf ihr innovatives Potenzial und auf ihr Funktionieren in (literarischen) Texten überprüft werden.
Es sollten u.a. folgende Fragen behandelt werden:
- Wiederholung als provokative Präsentation des Neuen
- Wiederholung als spielerische Aneignung
- Intertextualität als Innovationsstrategie der Wiederholung
- Innovative Strategien der Wiederholung (Ironie, Pastiche, Maskerade u.a.)
- Remake und Literaturkanon
- Erscheinungsformen der "innovativen Wiederholung” in der Gegenwartsliteratur: Parodie, Travestie, Persiflage etc.
- Neue Ästhetik des Seriellen